B O D I E S
„B O D I E S“
Grönland (VÖ: 6.12.)
Betörende Chormusik von und mit Kat Frankie.

Wer bei A-cappella-Pop nur an die Flying Pickets oder Naturally 7, an putzig-mehrstimmige Versionen von Hits wie „Only You“ oder „Stayin’ Alive“ denkt, ist bei Kat Frankies A-cappella-Projekt B O D I E S glücklicherweise falsch. Hier verbinden sich acht Frauenstimmen zu einem einzigartigen Klangkörper, der betörend Soundlandschaften zwischen Minimal Music, Gregorianik Anleihen und Art-Pop entstehen lässt.
Zwar tritt Frankies Stimme zwischen denen von Albertine Sarges, Barbara Greshake, Erika Emerson, Fama M’Boup, Liza Wolowicz, Tara Nome Doyle und Trinidad Doherty immer wieder in den Vordergrund – etwa in „All Of It“, „How To Be Your Own Person“ oder „Joan Didion“. Aber die emotional aufgeladenen Meisterwerke auf „B O D I E S“ sind dann am besten, wenn sie sich weit von den herkömmlichen Popstrukturen entfernen, wenn die Stimmen verschmelzen. Zum Beispiel in dem sich wunderbar langsam steigernden „Petrichor“, das Philip-GlassAssoziationen weckt, oder in „Wonder“, bei dem dieses eine Wort einen Harmoniekosmos erschafft.
Diese Review erschien im Rolling Stone Magazin 1/25.