Built To Spill

Keep It Like A Secret

City Slang/EFA

Gitarren sind ja im allgemeinen völlig aus der Mode, aber das Schicksal hat sie zum Glück noch nicht obsolet werden lassen. Irgendwo in Idaho machen sich drei Männer und eine Gitarre auf den Weg, sich der nahenden Winterdepression entgegenzustellen und schon jetzt ein paar Lichtstrahlen in die uns umgebende Tristesse auszusenden. „Keep It Like A Secret“ sollte nicht als solches gehütet werden, damit sich der spröde Charme dieses Albums möglichst vielen erschließen möge.

Built To Spill schreiben ihre Geschichte nach zwei respektablen Alben auf gewohnt hohem Niveau weiten Nachdem das Weglassen zum Prinzip erhoben wurde, ist man auf der Suche fündig geworden, den perfekten Vier-Minuten-Rocksong zu schreiben. Doug Martschs Bart ist drangeblieben – aus der geheimnisvollen Alchimie von Postrock und Psychedeük eine ureigene, spannende Musik zu kreieren, ist ein weiteres Mal gelungen: Das Album schlägt einen Bogen von „There’s Nothing Wrong With Love“ zu „Perfect From Now On „. So gibt es zehn Songs zu hören, die durch ihre klare, schöne Schlichtheit bestechen, zwischen Melancholie und Lebensfreude oszillieren, dabei extrem viele Melodien ausschütten und obendrein jegliche Mainstream-Rock-Gefilde geschickt umschiffen.

Gern bemühte Assoziationen mit den Pink Floyd der Siebziger oder den Beatles der späten Sechziger bringen nicht viel. Was der claim tofame von Built To Spill sein könnte, bleibt weiterhin im dunkeln. Für den konservativen Freund von Rockmusik, der sein Gehirn nicht an der Kasse abgegeben hat Bloß die Gitarren-Soli können Built To Spill sich schenken.