BY THE WAY :: 2002

Die Zeichen standen bereits auf Triumph: Mit „Californication“ hatten die Peppers eine unwahrscheinliche Renaissance erlebt, jetzt konnten sie es sich erlauben, nicht bloß auf Nummer sicher zu gehen. Frusciante und Kiedis hatten wieder zueinander gefunden – und die Popmusik entdeckt. Plötzlich waren sie keine Surfer-, sondern wahre Beach Boys. Den Funk fuhren sie auf ein Minimum herab, von Rap war keine Rede mehr, dafür gab es alles andere in XXL: überlebensgroße Melodien und Riesen-Riffs, aber auch die größte anzunehmende Zärtlichkeit. Beim Tränenzieher „Dosed“ singt Kiedis beseelt wie nie, ein Philosoph wird aus ihm allerdings nicht mehr werden – ein Manko, das man ihm hier verzeihen kann. Insgesamt ist „By The Way“ das homogenste der späteren Peppers-Alben, und doch kein bisschen simpel.

Angeblich wollte Flea danach die Band verlassen, weil ihm der Funk fehlte und Frusciante immer mehr in Richtung Melodieseligkeit drängte. Sie müssen sich dann auf einen halben Schritt zurück geeinigt haben, denn das nächste Werk knüpfte eher wieder an „Californication“ an.

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