Carly Simon – This Kind Of Love

Sinnlos bis prätentiös: Simon versucht sich an Brasilianischem Bald wird Carly Simon 40 Jahre im Musikbusiness feiern können, aber sie wird es wohl nicht tun. Zu sporadisch, verirrt, falsch beraten, sprunghaft wirkt diese doch recht umfassende Diskographie, um ein Jubiläum lauthals zu begehen.

Auch diese neue Platte, die erste mit eigenem Material seit acht Jahren, führt nirgendwo hin. Simon tut sich mit alten Freunden wie Jimmy Webb und Frank Filipetti zusammen und nimmt ein Album mit brasilianisch inspirierten Songs auf. Man hört die entsprechenden gezupften Konzertgitarren und komplexen Akkordstrukturen sowie ein bisschen der dazugehörigen Rhythmik. Aber das alles ergibt keinen Sinn, wirkt über die Maßen prätentiös und wie ein schlecht umgesetzter Wunschgedanke. Erschwerend hinzu kommen eine synthetische Produktion und Lieder, die vielleicht als Stilübung taugen, nicht aber für ein gelungenes Album. In einem sehr schlimmen Moment versucht Simon gar eine Art Rap – ausgerechnet über den Song, den ihr Sohn Ben Taylor (aus der Ehe mit James Taylor) schrieb. Ein anderes Lied belehnt den Eighties-Soul von Michael Jackson („So Many People To Love“), noch ein Fragezeichen. „This Kind Of Love“ erscheint auf hearmusic, also dem Label von Starbucks, die ja sicher auch brasilianischen Kaffee verkaufen. Immerhin ein stringenter Gedanke.

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