CCS :: CD-Premiere für das engagierte Projekt von Altmeister Alexis Körner

„Collective Consciousness Society“: ein Flop-Name, der Mundduschen wie bei Reich-Ranicki bescherte. Also verkürzte man auf „CCS“ – und fing sich jede Menge Irritationen wegen CCR. Eigentlich keine guten Vorzeichen für eine neue Band, die dann auch noch mit einem Sound antrat, der 1970 so überhaupt nicht im grassierenden Langmatten-Trend lag. Und dennoch klappte es.

Alexis Korner und der dänische Gitarrist Peter Thorup versammelten eine ganze Wagenladung Blech (u. a. mit Cracks wie Henry Lowther, Kenny Wheeler, Harry Beckett, Harold McNair, Ray Warleigh) sowie den Star-Bassisten Herbie Flowers und die Top Drummer Barry Morgan und Spike Heatley. Noch besser: Das Endprodukt hielt zu jeder Sekunde, was die Qualität der vielen exzellenten Solisten versprach. Und: Dem reinen Pop-Spezialisten Mickie Most gelangen – unter Mitarbeit seines Arrangeurs John Cameron – vortreffliche Crossover-Produktionen aus Blues und Jazz, die sogar klassische Single-Hits voller Spielfreude abwarfen: „Whole Lotta Love“ (wurde dann schnell zur TV-Titelmusik von „Top Of The Pops“), „Walkin'“ und „Tap Turns On The Water“ (jetzt allesamt auf REP 4851 untergebracht) .

Die zwar konsequent kommerziellen, aber ebenso vehementen CCS-Bearbeitungen von „(I Can’t Get No) Satisfaction“, Jethro Tülls „Living In The Past“, „Black Dog“ (Led Zeppelin), „Boom Boom“ und „Wade In The Water“ haben sogar nach 30 Jahren nichts von ihrer Spannung eingebüßt; die schon damals guten, transparenten Aufnahmen haben mit der Umsetzung auf CD noch gewonnen. Beruhigend, dass auch solche Projekte mit dem oft so fiesen Stempel „70er Jahre“ versehen werden können.

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