Christian Gasser – Blam! Blam! Und du bist tot!

„Blam! Blam! Und du bist tot!“ (Edition Tiamat, 16 Euro) von Christian Gasser versammelt Comic-Geschichten allerdings muss man sich nicht besonders auskennen im Genre, um sie goutieren zu können. Nur seine Persiflagen verlangen ein Basiswissen, und ausgerechnet die wollen nicht so recht überzeugen: Die Witze wirken bemüht, und Gasser verlässt sich zur sehr auf das Kollektivwissen über seine Protagonisten. Ganz , anders sein Meisterstück „Männer, Motoren und Mona May“. Hier erschafft er. offenbar inspiriert von Michael Chabons „Die unglaublichen Abenteuer von Kavalier und Clay“, nicht nur ein eigenes vollständiges Comic-Universum um den proteischen Superhelden Mechani-Man und skizziert das so plastisch, dass man gar keine Bilder vermisst – er fingiert gleich noch auf einer komplementären Erzählebene die in den 30er Jahren situierte Entstehungsgeschichte dieses Comics. Wie Gasser die Szenen mit Mechani-Man und dessen schüchternem, letztlich scheiterndem Schöpfer Ben ineinander spiegelt, das ist schon ziemlich virtuos. Dass nicht alle Comic-Erzählungen im Buch gleichermaßen überzeugen können, ist nicht nur leicht zu verschmerzen, es ist sozusagen genregemäß: Die Abenteuer der Fantastischen Vier hat man auch oft nur durchgestanden, weil man wusste, weiter hinten im Heft kommt der Silberstürmer.

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