Chuck Prophet : Klarer Country-Rock

Der Fels in der Brandung. Unerschütterlich moduliert der Gitarrero bei Auftritten am äußersten Bühnenrand seine schäumenden Soli. Und um ihn tost der Rock’n’Roll.

Fast eineinhalb Jahrzehnt ist es her, daß Chuck Prophet bei den legendären Green On Red eingestiegen ist. Die spielten damals – der sogenannte kalifornische Paisley Underground ging gerade seinem Ende zu knarzenden Psychedelic-Rock. Der blutjunge Prophet war seinen Helden zu jedem Konzert nachgereist, dann brachte er die eleganten Soli in den Sound der Band ein. Fortan standen vor Green On Red zwei Männer: der verschmitzte Geschichtenerzähler Dan Stuart sowie der coole Instrumentalist Chuck Prophet. Besoffen waren meistens beide, das gehörte einfach dazu. Noch zu Bandzeiten ging Chuck Prophet von Zeit zu Zeit allein ins Studio, nach dem Split von Green On Red verschärfte er die Solo-Aktivitäten. „Feast Of Hearts“ Von 1995 war ein slick arrangiertes Rock-Monstrum, die neue Platte ist reduzierter ausgefallen, „Homemade Blood“ wurde in zehn Tagen fertig. Ohne Overdubs und ohne Mätzchen. Klassisch. Roher Rock trifft auf Country-Klagelieder wie den New-Voices-Beitrag „New Year’s Day“. Klar, Prophet weiß, wo der Hammer hängt. Wie man brennende Herzen löscht, weiß er ebenfalls.

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