Dean Martin – Late Night :: Das posthume Comeback des Crooners sorgt für ständigen Nachschub

Von der neuerlichen Popularität dieses Crooners profitieren vermutlich auch jene zwei bis drei Dutzend verschiedenen im Handel angebotenen Raub-Kollektionen mit Dean-Martin-Aufnahmen, die weitestgehend von Vinylpressungen überspielt wurden. Sobald dessen Reprise-Aufnahmen der 60er Jahre nicht endlich mal in einer „Best Of-Auswahl vorliegen, die den Titel verdient, wird das wohl auch so bleiben. Vorerst scheint man sich nach dem phänomenalen Erfolg der „Very Best Of Dean Martha-Retrospektive der Capitol- und RepriseÄra darauf verständigt zu haben, die Aufnahmen thematisch sortiert wiederzu veröffentlichen.

JLate At Night…“ präsentiert also den Sänger in seiner Rolle als womanizer natürlich ohne für die Liner Notes Auszüge aus Nick Tosches‘ Biografie über das „Living High In The Dirty Business Of Dreams“, nämlich zumal über die, tja, amourösen Affären des Dino Crocetti zu zitieren. Der war ja nie ein Schürzenjäger, wie man dort nachlesen kann. Er war ein Gejagter. Warum, macht diese Auswahl allen voran das noch schmachtender gesungene „Everybody Loves Somebody“, hier nicht in der Hit-Version! höchst plausibel. Ob man wirklich gut beraten war, parallel eine Auswahl von 15 „Hurtin‘ Country Songs“ (Capitol 521509 2, Hl/2) zu veröffentlichen, sei dahingestellt. Colin Escott versucht in seinen Liner Notes vergeblich, Dean Martin ab Country-Sänger zu verkaufen. „Born To Lose“ sang der nicht viel anders als „Arrivederci Roma“, und Evergreens wie „Cryin‘ Time“ oder „Fm So Lonesome I Could Cry“ verschnulzte er – ganz Routinier hier – so gnaden- wie herzlos. Stattdessen schaut man ihn sich besser noch einmal in der Kinorolle seines Lebens in „Rio Bravo“ an. 3,5

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates