Die Liebe in mir :: Mike Binder (Sony)

Richtig getraut hat sich Hollywood bisher nicht. die Trauer der Angehörigen von Opfern des 11. September 2001 zu thematisieren, mit Stars und noch größeren Emotionen. Insofern muss man Respekt zollen für Binders Mut, ausgerechnet mit Adam Sandler den psychischen Knacks eines Mannes zu zeigen, dessen Frau und drei Töchter bei den Terroranschlägen umkommen sind. Vom Verlust traumatisiert, wird Charlie zum sonderlichen Einzelgänger, der sich mit Musik unter Kopfhörern auf der Straße isoliert und mit seinem Elektroroller durch New York kurvt. Sein alter College-Freund Alan (Don Cheadle) kann ihm nicht helfen, auch eine Psychiaterin (Liv Tyler) dringt nicht zu ihm durch. Man mag auch nicht so richtig Anteil nehmen an der Verbitterung dieser Figur, deren aggressive Ausfälle und autistische Anfälle Sandler eher wie ein tragischer Clown spielt. Binder hatte zuletzt die vorzügliche Romanze „An deiner Schulter“ gedreht. Diese Story aber fühlt sich wenig exemplarisch und zu konstruiert an. Die Geschmackssicherheit, dass Charlie vor seinem Schmerz in „Love Reign Over Me“ von The Who oder Bruce Springsteens „Drive All Night“ flüchtet, hilft da auch nicht. Extras: Interview mit Binder, Jam-Session-Clip mit Sandler und Cheadle.

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