„Die Tiefseetaucher“ :: Start 17. 3.

Andersons Humor war ja schon immer exzentrisch. Hier aber ist der Witz so eigenbrötlerisch und trocken, dass man bei aller Hingabe kaum den Mund beim Lachen aufbekommt. Und der gnadenlose Bill Murray agiert inzwischen stoischer als eine Meeresschildkröte. Er stellt den schrulligen Tiefseeforscher Steve Zissou dar, eine Mischung aus dem eitlen Dokumentarfilmer Cousteau und dem Berserker Käpt’n Ahab, der mit seinem Schiff „Belafonte“ einen sagenumwobenen Riesenhai jagt und daraus einen Film machen will. Seine Crew, bekleidet mit roten Strickmützen und blauen Uniformen, geht glatt als Verwandtschaft von Andersons neurotischer Familie „Die Royal Tenenbaums“ durch. Owen Wilson spielt den unerwartet aufgetauchten unehelichen Sohn von Zissou, Anjeüca Huston dessen schnippische Ehefrau, Jeff Goldblum einen reichen, rüden Rivalen. Und SeuJorge aus „City Of God“ klampft auf der Akustikgitarre in portugiesischer Sprache ständig Songs von David Bowie. Andersons Parodie auf Action- und Abenteuerfilme ist der reine Stillstand, ein Wehmutstrip und sperriges Spiel in Kulissen von seltsamer Schönheit.

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