Die unbarmherzigen Schwestern von Peter Mullan :: Start 9.1.

Als Heime für „gefallene Mädchen“ bot das katholische Magdalenen-Stift seine Kloster an. Tatsächlich waren die Zustände brutaler und schlimmer als im Knast. Hinter den Mauern waren die Mädchen lebenslang despotischen Schwestern ausgeliefert, von denen sie konsequent geschlagen, ausgebeutet, erniedrigt, missbraucht wurden.

Irland schloss erst 1996 das letzte Magdalenen-Kloster. Mullan schildert diese mittelalterliche Knechtschaft und strenggläubige Heuchelei am Beispiel dreier Mädchen im Dublin der 60er Jahre. Margaret (Anne-Marie Duff) wurde vergewaltigt und gilt nun ebenso als Schande für die Familie wie Rose (Dorothy Duffy), die ein uneheliches Baby geboren hat. Und die Waise Bernadette (Nora-Jane Noone) kommt zu den Nonnen, da der ihre Heimleiter ihre Schönheit als unsittlich empfand. Das Klima aus Scham, Ohnmacht und Furcht zeigt Mullan mit unerträglicher Dichte. Zum Frühstück gibt es nur Porridge, der Kontakt zur Außenwelt ist verboten, jede Aufsässigkeit wird mitleidlos bestraft. In Venedig gewann Mullans zweiter Film den Goldenen Löwen.

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