Dziuks Küche – Hauptsache Wind
Deutschsprachiger Blues in Deutschland – ein dunkles Kapitel Charlie Schreckschuss, Blueswurscht, Gebrüder Engel. Ungezählte zwölf Takte. Genug Zutrauen, die große alte Spielart auszubreiten und darauf die eigene Variante zu zeugen, entwickelte) hier zu Lande kaum wer. Da nimmt, wer mag, mit Stefan Stoppok vorlieb, der jedenfalls eigenen Stil hat Und dann steht einer wie Danny Dziuk, als der weniger bekannte von beiden, in seinem Schatten. Mist Zwar teilen die beiden stilistisch und dynamisch unleugbar die gleichen Präferenzen (und auch mal die Bühne), aber Dziuk erscheint deutlich authentischer. Verqualmt um den Küchentisch sitzen, Gitarre raus, Stöpsel rein und dann: „Ich bin zu alt fürs Showgeschäft/ Ich bin zu alt für ’n Comic-Heft / Ich bin zu alt, um neu anzufangen/ Ich glaub‘, ich geh ’n paar Fische fangen.“
Dziuk ist ein deutscher Singer/Songwriter, ein Liedermacher amerikanischer Prägung, der das Idiom wie hier nur selten einer mit Sinn erfüllt. Einflüsse wie Randy Newman, Dylan und Robbie Roberston sind erkennbar, wohlverstanden und verarbeitet
Und nein, die Zeiten mag er nicht so, der Danny, und wer kann es ihm verdenken? Er sieht hin und findet treffliche Worte: „Keine Lust, keinen Bock, keinen Nerv, keine Zeit/ Und das laut, wie sie hier nun mal so sind/ Und was macht man hier so/ Über Tags im Büro? / Jaja – Hauptsache Wind.“
Altbacken? Zweitrangig.