Eastern Standard Time – Time Is Tight

Schön, dass moderner Ska seit ein paar Jahren nicht mehr sofort an Bier, Pogo und Glatzen in eigenartig uniformer Kostümierung denken lässt. Publikum und Musik haben sich gewandelt. Musikalisch wird Jazz als immens wichtiger Baustein der originalen Ska-Musik aus der ersten Hälfte der 60er Jahre jetzt stärker wahrgenommen. Die zweite CD der aus Washington stammenden Ska-Jazz-Formation Eastern Standard Time geht dann auch voll zur Sache: Fette Bläsersätze zu treibenden Uptempo-Rhythmusgitarren mit manchmal etwas zu weißem Gesang. Neben einigen jamaikanischen Klasikern wie „Why Did You Leave“ von den Heptones und Reggae-behandelten Standards wie „Perhaps“ bestimmen eigene Kompositionen die CD, die die Musik der 60er Jahre mit modernen Hörgewohnheiten vereinen.4,0 MaroonTown – One World (GROVER/SPV)

Völlig unkonventionell geht es bei Maroon Town zu: Neben klassischem Ska und frühem Reggae, wie er in den Studios von C.S. Dodd und Lee Petry entstand, werden auf „One World“ beinharte Funk-Nummern von der in London lebenden Band eingestreut. Mit jeder Menge Preisen und der Unterstützung des British Council bedacht, trat sie bereits rund um den Globus auf. Herausragend ist auf diesem bereits 1992 entstandenen Album die Version von Johnny Osbournes „Can’t Buy Love“ über den „Swing Easy“-Riddim. 3,5

Firehouse – Revolution (PRESSURE SOUNDS/EFA)

Nach Bob Marleys Tod 1981 und dem Abebben der Rub-A-Dub-Begeisterung 1983/84 dümpelte Reggae unentschlossen dahin. Die Zeit war reif für etwas Neues. So schlug denn auch Ende August 1985 der erste voll digitale Reggae-Tune „Tempo“ von Anthony Red Rose aus King Tubbys eben eröffnetem neuem Studio – wie eine Bombe ein. „Firehouse Revolution “ gibt einen guten Überblick über die Singles, die King Tubby bis zu seinem Tod 1989 produzierte.4,0

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