Ebo Taylor :: Appia Kwa Bridge

Der Meister aus Ghana bleibt bei seinem funkigen Highlife-Derivat

Der wiederentdeckte Altmeister aus Ghana legt nach seinem internationalen Debüt, „Love And Death„, von 2010 nach: Wiederum im Verbund mit der Berliner Afrobeat Academy um Saitenmann Jan Whitefield frönt der mittlerweile 76-Jährige genau dem funkigen Highlife-Derivat, das er vor fast einem halben Jahrhundert parallel zum Afrobeat seines nigerianischen Freundes und Kollegen Fela Kuti in London und Accra entwickelt hat: Kantige Gitarrensoli mit abrupten Stops und unerwarteten Sprüngen, rostige Orgelgrooves, dampfende Horns und ein Tony Allen an den Schlagstöcken sorgen für patinabesetzte Atmosphäre, Taylors untemperierte Vokaleinwürfe liefern herrliche Unschärfe.

Die größte Überraschung lauert im Zentrum der Scheibe: Mit „Yaa Amponsah“ taucht der Protagonist solo in die Ursuppe der ghanaischen Palmwine-Musik ein, hier weht die Brise aus einem Afrika hinein, das vom Retro-Hype in europäischen Clubs wohl immer verschont bleiben wird. Am Ende singt der Grandseigneur seiner jüngst verstorbenen Ehefrau in eben dieser Stimmung noch ein akustisches Geleit. (Strut/Alive) Stefan Franzen

Beste Songs: „Nsu Na Kwan“, „Kruman Dey“

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