eingetragenes warenzeichen :: Elvis Presley

5,0 Elvis Presley Suspicious Minds – The Memphis 1969 Anthology RCA 676762 1,5 The Home Recordings RCA 676772 Ein übler Fall von Ausbeutung der „Home Recordings“ und eine vorbildliche Erschließung: keine Ruhe in den Presley-Archiven Am Ende erinnert die Inlay Card zu „The Home Recordings“ noch einmal daran, daß „Elvis“ und „Elvis Presley“ eingetragene Warenzeichen einer GmbH sind. Und so behandelt diese CD das tote Idol mehr als jede andere Platte bisher: als Ware, mit der man Profit erwirtschaftet. Colin Escott und Nachlaßverwalter Ernst Jorgensen beginnen ihre Liner Notes mit dem denkwürdigen Satz: „Elvis Presley became the most intensely private of men.“ Eine Tatsache, die sie als Grund dafür analysieren, daß genau dieses selbstverständliche Bedürfnis nach einem Rest von Privatheit „would eventually create an industry pledged to unmasking him“. Zugegeben: Es gibt berührende Momente hier, etwa wenn Elvis und seine Kumpel den Sons of the Pioneers-Evergreen „Tumblin‘ Tumbleweeds“ singen oder Bob Wills‘ „San Antonio Rose“ interpretieren, als sei das eine alte Aufnahme der Comedian Harmonists. Und was man immer schon wußte, bestätigt die von 1966 datierende Privataufnahme von „Write To Me From Naples“ einmal mehr: im Gegensatz zu seinem Idol Dean Martin war Elvis nicht eiskalt bis ins Herz, sondern ein sentimentaler Hund, den sie alle gnadenlos ausbeuteten — und er sich hilflos selber auch. Einen ganz anderen Elvis dokumentiert „Suspicious Minds“, das nach“£/Ws Is Back!“ und dem NBC-TV-Special triumphale — und letzte, wie Guralnick traurig notiert — Comeback des Künstlers. Bei diesen Sessions vom Januar und Februar 1969 fand er noch einmal — nein: nicht zu früher Form, sondern: ganz zu sich selber. Das Ergebnis kennen wir alle. Von da an ging’s nur noch bergab in die eigene „imitation of life“. Dasselbe „Living High In The Dirty Business Of Dreams“, wie Nick Tosches seine Dean Martin-Biographie untertitelte. Was merkwürdigerweise in der 24seitigen Broschüre zur neuen „Memphis 1969 Anthology“ nirgends auch nur mit einem einzigen Wort erwähnt wird: Anders als bei der LP „From Elvis In Memphis“ und bei der 1987 veröffentlichten CD „The Memphis Record“ böri man hierauf CD 1 nicht die Original-Master, sondern komplette Remixes! Neuabmischungen, die — etwa bei „Any Day Now“ oder „In The Ghetto“ und „Don’t Cry Daddy“ — gänzlich neuen Arrangements gleichkommen. Mit dem Ergebnis, daß auch „Suspicious Minds“ oder „Without Love“ hier unendlich besser in puncto Klangtechnik gerieten als die bekannten Mixes. Immerhin wurden neun der zwei Dutzend Aufnahmen auf CD 2 als bislang unveröffentlicht gekennzeichnet.

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