Eurythmics

Be Yourself Tonight

Karrierehöhepunkt: Drei Alben der Mitt­achtziger neu auf Vinyl

Mit „Sweet Dreams“ wurden die Eurythmics 1983 fast zu Weltstars. Um die USA zu erobern, fehlte ihnen aber noch etwas. Mit „Be Yourself Tonight“ (1985) arbeitete das britische Duo erfolgreich und vor allem überzeugend die Amerika-Checkliste ab. Für das Duett „Sisters Are Doin’ It For Themselves“ gewannen sie Aretha Franklin, neben der Annie Lennox bestand, besser als George Mi­chael („I Knew You ­Were Waiting“) anderthalb Jahre später. Die Mundharmonika, das hörte man nach drei Sekunden, spielte auf dem dringend wiederzu­entdeckenden „There Must Be An Angel“ Stevie Wonder, der Chor singt Gospel. Mi­chael Kamen arrangierte die Streicher. Himmlisch!

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Schon ein Jahr später wurde mit „Revenge“ (1986,★★★) der langsame Niedergang der Eurythmics eingeleitet. Leider, denn es ist ihr überzeugendstes Album, es hätte sich viel besser verkaufen müssen. „When Tomor­row Comes“ und „Thorn In My ­Side“ würden als ­jene Singles in Erinnerung bleiben, die, obwohl in einem grauen Musikjahr erschienen, am zeitlosesten klingen. „Wir kamen also zurück zu diesem Bauernhof nach Deutschland“, erinnerte sich Dave Stewart an die Aufnahmen bei Conny Plank in Wolperath. Anders als beim verhunzten Eurythmics-­­Debüt, „In The Garden“, stellte sich der Krautrock-Produzent hier jedoch völlig in den Dienst der zwei Songwriter.

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Das kühne Durchmessen dreier Genres in drei Jahren endete 1987, nach Soul und Rock, mit Sample-­basierten Synthie-Sounds. „Sa­vage“ (1987,★★★) ist als Statement, als Experiment bedeutsamer als die einzelnen Lieder. Die Album-­Credits führen neben Lennox und Stewart nur einen einzigen weiteren Musiker auf, und alle drei zeichneten für „Keyboards and Programming“ verantwortlich. Das technoide „Beethoven (I Love To Listen To)“ entfremdete Fans schon durch den Titel, und es war ein mutig-­monotones Spoken-­Word-Stück, weitestgehend ­ohne Melodie. Das Duo kämpfte nicht mehr um Hits.

Und Lennox setzte sich im Video, vielleicht ein letztes Mal, die Marilyn-Monroe-­Perücke auf. Sie hatte alle Rollen gespielt. (RCA/­Sony Music)

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