For Stars – We Are All Beautiful People
Just zu der Zeit, da Amerika mit relevanten Veröffentlichungen im Gitarren-Underground geizt und Britannien scheinbar kampflos das Feld überlässt, proklamieren For Stars aus San Francisco mit ihrem dritten Album das Credo „We Are AU Beautiful People“. Zumeist langsam und bedächtig, jedoch selten beliebig, offeriert das Quintett um Sänger und Gitarrist Carlos Forster, das sich Produzent John Croslin (Pavement, Guided By Voices) zur Verstärkung geholt hat, karge Klanglandschaften und oftmals assoziative Texte zwischen Hoffnung und Selbstzweifel.
„She says let go, she needs to know / Tomorrow is the day that she will know, tomorrow is the day that I’ll let go“, prophezeit Forster im sich langsam aufbauenden Beginn „I Got Connected“, der auch von unseren Lieblingsbärten Grandaddy sein könnte. Forsters Organ ähnelt dabei in all seiner Leidensfähigkeit jenem von Darren Hayman, dessen Londoner Formation Hefner in Liebesdingen ähnlich denkt „I take love too seriously“, weiß Forster im sphärischen, an die Fläming Lips gemahnenden „In Open Plains“, und wenn nicht gerade ein Glockenspiel erklingt, dann sind doch die Gitarren hofihungslos übersteuert.
Irgendwann, wenn man sich behaglich in der Tristesse eingerichtet hat, rocken For Stars dann doch noch mal ordentlich los: „If I Could“ heißt der Schlusspunkt, der mit einer genialen Einsicht glänzt: „We are all beautiful people/ We’re only fools because we think we’re fools.“