Funny van Dannen – Trotzdem Danke :: Witzig-melancholische Alltagsskizzen, leider schon oft gehört

Die Homogenität der Kunstwelt Funny van Dannens ist schon beeindruckend. Ganz gleich, ob der Mann Geschichten, Gedichte oder Songs schreibt, immer sind es diese kleinen, gern auch ein bisschen ins Surreale kippenden, witzig-melancholischen Alltagsszenen. Wer mal eins seiner Prosa-Bücher aufschlägt oder zunächst die 15 Gedichte liest und dazu die zeichnerischen Kuriosa betrachtet, die im hübschen Booklet des neuen Albums abgedruckt sind, dem zeigt sich aber auch, was seinen außermusikalischen Elaboraten fehlt: diese leicht verwackelte Lagerfeuergitarre nämlich, der man die Ironie irgendwie anzuhören meint, und nicht zuletzt seine warm-sonore Singstimme, die den lachen machenden Anteil seiner Gelegenheitspoesien mit Melancholie grundiert – und so eine Ambivalenz herstellt, die man wohl als existenzielle Wahrhaftigkeit versteht.

Das gelingt nicht immer, aber auch auf seinem neuen Album „Trotzdem Dan^e“ gibt es einige solcher originären Van-Dannen-Momente. Etwa das wunderbare, einen 5oer-Jahre-Schlager dekonstruierende „Kanu“, das Klagelied des Enkels für seine frisch verstorbene Lieblingsoma oder die nur mit Ach und Krach in die Versform geprügelte Jeremiade „Wie ein Hund“, die sich um die denkwürdige Frage dreht: „Warum können wir nicht einfach mal die Straße runterlaufen wie ein Hund?“

Das Problem ist, man hat das alles schon ziemlich oft gehört. Jedes Jahr eine Platte oder ein Buch oder beides. Überdies ist „Trotzdem Danke“ für diese Simpel-Musik einfach zu lang. Zweimal wechselt er zur E-Gitarre, spielt sie aber genauso klampfig wie den akustischen Rest, eine Mundharmonika ist irgendwann zu hören – und er flötet gern mal am Beginn eines Stücks. Für 24 neue Songs mit einer Gesamtspielzeit von 72:33 Minuten ist das doch ein bisschen wenig. „Weniger wäre hier mehr gewesen“ – so könnte sein nächstes Album heißen.

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