Gangs Of Wasseypur :: Jaideep Ahlawat, Richa Chadda

Regie: Anurag Kashyap

Indien produziert weltweit die meisten Filme. Die wenigsten kommen im Westen an. Die besten Regisseure allerdings versuchen sich irgendwann an internationalen Produktionen. So auch Anurag Kashyap. 2005 schrieb er das Drehbuch zu Deepa Mehtas Drama „Water“, eine kanadische Produktion, die in Indien spielt und für den Oscar als bester fremdsprachiger Film nominiert wurde. 2012 stemmte er dann das zweiteilige Epos „Gangs Of Wasseypur“, das vom Generationenkrieg dreier verfeindeter Clans im Kohlerevier von Jharkhand erzählt. Sein spannend inszeniertes Werk bleibt durch die historische Perspektive der Mumbai-Filmkultur verhaftet, lehnt sich in der stilisierten Härte aber auch am Italo-Western und Gangster-Thriller an. (Polyband

Ben Barnes, Ralph Brown

Regie: Nick Hamm

„Du siehst nicht gerade wie ein Frontmann aus“, lästert Neil McCormick (Bern Barnes) über seinen Mitschüler Paul (Martin Mc-Cann). Beide träumen in Dublin Mitte der 70er-Jahre von einer Karriere als Rockstar. An Selbstbewusstsein mangelt es den Lokalrivalen nicht. Bald aber hat Neil mit seiner Band The Undertakers das Nachsehen: Paul alias Bono feiert die ersten Erfolge als Sänger von The Hype, die dann 1980 unter dem Namen U2 ihr Debütalbum „Boy“ veröffentlichen. „Killing Bono: I Was Bono’s Doppelgänger“ heißen die selbstironischen Erinnerungen des heutigen Musikkritikers McCormick, aus denen Regisseur Hamm einen amüsanten, selten grellen Streifzug durchs Scheitern im Musikbusiness gedreht hat. Extras: Making of. (Senator)

Robert Duvall, Tommy Lee Jones

Regie: Simon Wincer

Sieben Emmys und zwei Golden Globes bekam diese vierteilige Adaption des mit dem Pulitzer-Preis bedachten Romans „Lonesome Dove“ von Larry McMurtry, der für das Drehbuch zu Ang Lees „Brokeback Mountain“ später den Oscar gewann. Auch diese Geschichte über zwei Texas-Ranger, die noch einmal die aufregenden alten Zeiten wiederbeleben wollen, hatte er ursprünglich fürs Kino geschrieben. Peter Bogdanovich sollte inszenieren, mit John Wayne und James Stewart in den Hauptrollen. Doch das Projekt zerschlug sich. Wincer hat aus dem Stoff ein nostalgisches Fernsehepos zwischen „Rauchende Colts“ und „Das war der Wilde Westen“ gemacht. Extras: Interviews, Making of. (Winklerfilm)

Sidse Babett Knudsen

Regie: Jesper Nielsen

Neben dem Sündenpfuhl Washington in „House Of Cards“ erscheint der dänische Parlamentssitz Christiansborg als Hort der Anständigkeit, des Respekts und der Skrupel. Man nennt sich beim Vornamen, und Birgitte, Kasper und Bent kämpfen in der zweiten Staffel um die soziale Verfassung von Dänemark. Die Premierministerin lebt von ihrem Mann getrennt, der eine andere Frau trifft; ihre Tochter leidet unter Depressionen. Der Spindoctor spinnt, die Reporterinnen sind aus hartem skandinavischem Holz, ein afrikanischer Despot im Gewand kommt zu Besuch, dänische Soldaten sterben in Afghanistan. Das eingeschneite Privathaus ist so behaglich, dass man sofort dort einziehen möchte, und im Kabinett gibt es Kekse. Gemütvoll, spannend, überzeugend motiviert. (WVG) AW

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