
Die Britin Gemma Ray gehört zu den seit geraumer Zeit inflationär auftauchenden Musikerinnen mit Akustikgitarre. Der große Erfolg war ihr bislang nicht vergönnt – vielleicht, weil sie schwerer zu fassen ist als andere. Weder gehört Gemma Ray dem Lager der Folkelfen an, die hinter ihrer Holzgitarre verschwinden, noch hat sie eine dieser wahnsinnig ausdrucksstarken Stimmen, hinter denen die Musik verschwindet.
Daran ändert auch das neue Album „Island Fire“ nichts. Und das ist gut so. Im April 2010 hat Gemma Ray mit den Aufnahmen begonnen, als sie wegen des Ausbruchs dieses isländischen Vulkans mit dem unaussprechlichen Namen in Australien festsaß. Die Platte ist deshalb so toll geworden, weil Ray zwischen den Genres wechselt und es trotzdem nach einem Album klingt.
Sie kann das Sixties-Girl geben, das seine süße Stimme über schleppende Soulmusik legt („Put Your Brain In Gear“), sie kann aber auch die kleine Schwester von Calexico sein, die düsteren Country spielt und dazu düster singt („Troup de Loup“), sie kann auch richtig aufdrehen, wie im ersten von zwei Sparks-Covern (die sie zusammen mit dem Duo aufgenommen hat). Und sie setzt dabei so ziemliches jedes Instrument ein: Geigen, Bläser, Cello, Xylofon. Die Verführung ist groß, all das ständig zu benutzen, wenn es schon mal im Studio steht. Gemma Ray tut das sparsam. Nur wer die Songs in seine Einzelteile zerlegt, dem wird etwas schwindelig. Das aber machen nur Rezensenten.
Beste Songs: „Make It Happen“, „Rescue Me“
Gemma Ray – „Island Fire“ by Rolling Stone Magazin
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