Graham Parker – Imaginary Television

Ebenso kompaktes wie variables Werk voller Parkerismen Wer sonst knarzt und quengelt, schmilzt und ächzt, ätzt und grantelt wie dieser britische Sturkopf, der sich in den USA niedergelassen hat, um seine unpopulären Zeitkommentare aufzunehmen? Und zwar auf schätzungsweise 25 Alben – Live-Mitschnitte und Kompilationen nicht inbegriffen. Eine Grundsympathie für Graham Parker hindert den Rezensenten daran, einzelne Platten hervorzuheben oder abzuwerten – aber „Imaginary Television“ gehört zu den schönsten Parker-Alben der letzten Jahre. Nein, ehrlich!

Mit Akkordeon-Begleitung, fettem Orgel-Sound und im nostalgischen Schunkel-Stil, mit Keine-Gefangenen-Rock und Britpop der alten Schule platziert Parker sich dort, wo er sowieso hingehört: zwischen Nick Lowe, Geraint Watkins, Elvis Costello und zunehmend auch dem späten Bob Dylan (oder dem frühen Bill Ramsey). Bei allem – wie stets galligem – Humor gelingen Parker noch immer sogenannte bewegende Balladen, wie sie den New-Wave-Zeitgenossen leider nicht mehr einfallen. „See Things My Way“ fordert er im gleichnamigen, geradezu karibisch beschwingten Song.

Wir würden es anders nie wagen!

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