Granfaloon Bus – Good Funeral Weather :: Trocadero/Tis

Good Funeral Weaiher TRO CADERO/T S Die Säge singt, das Waschbrett ist nicht weit Man zahlt mit nickeb und dimes und hat trotzdem noch eine Menge Rechnungen offen. Und die Heimatstadt? Eine verlassene ghost town, versteht sich. Natürlich sind wir alle heimatlos. Sag mal, Amerika, hast du es wirklich besser? Wie dem auch sei, „Good Funeral Weather“st jedenfalls ein dickes Paket voller Americana: Der Band-Name stammt irgendwie von Kurt Vbnnegut und ist irgendwie symbolisch. Das Cover-Design ist so rustikal wie ein Bauemschrank. Ein Honky-Tonk-Piano klimpert im Hintergrund, wir warten auf den Auftritt von Billy The Kid. All das ist natürlich zehnmal gebrochen – selbstredend haben die vier von Granfaloon Bus nur ein vermitteltes Verhältnis zur amerikanischen Country-Folk-Tradition. Ihre Musik wurdegeboren aus dem Geist des Low-Fi, in dieser Zeitschrift fiel in diesem Zusammenhang einmal mehr das Wort GefrickeL Doch hat es sich bei Todd Costanza und seiner Crew längst ausgefrickelt, heute ist jeder Song aus einem ganzen Stück Holz gemacht. Prinzipiell hätten Granfaloon Bus nach ihrer Frühphase zwei Wege zum Vifeitergehen offengestanden: Doch weder zu konsequentem Solipsismus (Will Oldham) noch zur kafkaesken Groteske (The Handsome Family) hat es gereicht Granfaloon Bus sind schlurfend gemütlich, politisch und ästhetisch korrekt, milde ironisch. Risiken geht sie keine ein: Musik am Mittelwert Menschenfreundlich, spröd charmant und ohne die Ambition des Einzigartigen. RALF SCHLÜTER

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