Guided By Voices – Half Smiles Of The Decomposed

Vor wenigen Monaten hatte Robert Pollard noch verkündet, auch wenn er jetzt authöre, Songs zu schreiben, habe er locker genug Material, um in den nächsten 15 Jahren jeweils ein neues Guided By Voices-Album zu veröffentlichen. Und dann das: Mit „Half Smiles Of The Decomposed“ verabschiedet sich die Band, die Pollard selbst mal als Könige des Indie-Rock bezeichnete. Er wolle in seinem Alter nicht mehr den gang leader spielen, sondern nur noch er selbst sein und daher solo weiter machen.

Vor 18 Jahren fing mit der „Forever Since Breakfast“-EP alles an. Unzählige Singles, EPs und Alben später hat sich eigentlich gar nicht so viel verändert. Klar, jeder der sich auf diese Band einmal eingelassen hat, hat ein Guided By Voices-Lieblingsalbum „Alien Lanes“, „Mag Earwhig!“ oder „Bee Thousand“ vielleicht -, aber die Unterschiede sind marginal. Meist schätzt man das Album am meisten, mit dem man einstieg.

Das letzte Guided By Voices-Album „Half Smiles Of The Decomposed“ sei nun der perfekte Schlusspunkt, so Pollard, denn mit diesem Album sei er rundum zufrieden. Kann er auch sein. Gleich der erste Song, „Everybody Thinks I’m A Raincloud“, ist vollkommen. Ein Song, wie Pete Townshend ihn seit „Pictures Of Lily“ nicht mehr geschrieben hat Ebenso „Giris Of Wild Strawberries“ und „Asphyxiated Circle“. Es sind halbakustische Lieder wie „Second Spurt Of Growth“ und „Smothering And Coaching“ und die beiden Übersongs „Never Have To Die“, „Window Of My World“, die „Half Smiles Of The Decomposed“ zu einem anrührenden Alterswerk machen und über das ein oder andere Album der letzten Jahre erheben. Da fällt der Abschied schwer.

Ein neues Lieblingsalbum für alle, die noch kurzfristig einsteigen möchten.

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