Half Nelson :: Ryan Fleck (Start 27.3.)

Ein großer Intellekt schützt nicht vorm Leiden an der Weh. Im Gegenteil. Dan (Ryan Gosling), Lehrer einer Klasse mit überwiegend schwarzen Schülern, flüchtet vor dem omnipräsenten Elend und dem Ekel vor sich selbst in Drogen. Der Zyniker kokst, ist abgebrannt und wird von der 13-jährigen Drey (Shareeka Epps) beim Crack-Rauchen auf der Schultoilette ertappt. Die beiden Freunden sich behutsam an. Dan versucht, das Mädchen von einem Dealer fern zu halten, rutscht selbst aber immer tiefer ab.

Der ehemalige Dokumentarfilmer Fleck erzählt eine fiebrige, kluge und tief berührende Parabel auf das Dilemma zwischen Idealismus und Desillusion. „Was soll ich ihnen denn beibringen“, sagt Dan, der Geschichte unterrichtet und die Bürgerrechtsbewegung der Afroamerikaner durchgeht. „Was kann ein Einzelner schon ausrichten.“ Geschichte, sagt er, entstehe durch Veränderung, Gegensätze und Wendepunkte — Schlagworte, die ebenso das Leben der beiden streifen, Willenskraft und Entscheidungen herausfordern.

Gosling war 2007 für den Oscar nominiert. Neben der wunderbaren Epps spielt er den desperaten, ambivalenten Charakter mit intensiver Wahrhaftigkeit, zugedröhntem Lächeln und tragischer Erschöpfung.

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