High Speed Money von James Dearden :: ab 18. November

Aktienspekulant Nick Leeson war alles andere als ein Rebell. Dabei böten dessen Hasardspiele, die 1995 die Privatbank Barings runierten, den besten Stoff für eine Legendenbildung: Working-Class-Aufsteiger zerstört eine Institution der britischen Finanzwelt – oder stellt zumindest die Frage nach Moral, Verführbarkeit und Sicherungsregularien an der Börse. Nichts davon in Deardens Film. Vielleicht hielt er sich mit seinem Drehbuch zu eng an Leesons Memoiren. So wird der Jungbanker (Ewan McGregor) als grundguter Mensch stilisiert, der zudem die Fehler seiner überforderten asiatischen Mitarbeiter auf geheimen Konten verbucht – und offiziell Gewinne schreibt Dazu bleibt das komplexe Börsenparkett reduziert auf ein kreischiges „Wall Street“-Klischee. Nur McGregor lässt verschmitzt erahnen, was in dem Stoff an subversivem Potential hätte stecken können.

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