I’m Not There :: Todd Haynes (Universum/Tobis)

Den Spezialpreis der Jury gab es auf den Filmfestspielen in Venedig. Womöglich ist es die angemessene Auszeichnung, denn sehr speziell huldigt Todd Haynes hier dem Jahrhundertkünstler Bob Dylan. Nach „Velvet Goldmine“ und „Far From Heaven“ erweist Haynes sich wieder als überragender, mitreißender, raffinierter Konzeptfilmer. Man kann hier nicht von einem Porträt, eher einer Annäherung an das Rätsel Dylan sprechen. Dessen kaum fassbare Facetten Haynes chronologisch gebrochen von verschiedenen Darstellern spielen lässt. Frei nach Rimbauds „Ich ist ein anderer“. Dylan spiegelt sich in Woody Guthrie (Marcus Carl Franklin) und Arthur Rimbaud (Ben Wishaw), wird als Jack Rollins (Christian Bale) zur politischen Folk-Legende und im Schauspieler Robbie Clark (Heath Ledger) zum Melodramatiker. Brillant ist Cate Blanchett als Jude Quinn. der Dylans Mitt-6Oer-Inkarnation verkörpert. Und als Billy The Kid stapft Richard Gere psychedelisch durch Kulissen des Western-Klassikers von Sam Peckinpah, für den Dylan einst den Soundtrack schrieb. Extras: Audiokommentar, Interviews, Making-of, entfallene Szenen.

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