Jazz

Rebecka Gordon

Jiddish’n Jazz

Ist s ein Wunder, wenn alte jiddische Songs so jazzgemäß wirken? Oder einfach die Selbstverständlichkeit, mit der die warme Stimme der Sängerin Rebecka Gordon alte Geschichten erzählt? Sind’s die dezent groovenden Arrangements ihres Pianisten Claes von Heijne? Fest steht: Die Welt des Jazz ist um ein Dutzend Ohrwürmer und eine sehr angenehme Stimme reicher, 4,0

Avishai Cohen

Unity

Chick Coreas Bassist Avishai Cohen setzt sich ans Klavier, um hypnotische Hymnen auf die Polyrhythmik vor allem Lateinamerikas zu singen. Für manches Solo reichen ihm ein, zwei Noten. Bei seiner International Vamp Band geht es um raffinierte Akzentverschiebungen, reiche Harmonien im Bläsersatz, nie aufdringliche und doch mitreißende Percussion. 3,5

Lonnie Plaxico

Melange

Nach fünf flachen Eigenveröffentlichungen will der Hausbassist von Cassandra Wilson diesmal total das Sagen haben. Als „konsequent durcharrangiert“ rühmt er seinen extra trockenen Funk-Cocktail, der sich anhört wie um Solisten und Bläsersätze ergänzte „Music Minus One“: auch aufnahmetechnisch isolierte Musiker, mal auf M-Base-Pfaden, mal irgendwo zwischen Randy Brecker und James Brown. Bei zwei Balladen erliegt man noch am ehesten der Illusion, eine Band zu hören. 2,5

Dave Holland Quintet

Not For Nothin

Man spürt die Spiellaune bei diesen Big Five, die Konzerterfahrung. Mit den Bläsern Chris Potter und Robin Eubanks sowie Billy Kilson (d) hat der Bassist Dave Holland Mitstreiter ohne Beweisnot. Auf geheimnisvoll starken Rhythmen liegt diesmal der Akzent, weshalb Vibrafonist Steve Nelson eine zentrale Rolle einnimmt. Komplex und doch zugänglich: Modern Jazz, der atmet, statt getrieben zu sein. 4

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