Jerry Lee Lewis :: Jerry Lee Lewis

Von den 24 Singles, die Ann Peebles zwischen 1969 und 1981 für Hi Records in Memphis aufnahm, wurden nur ein paar über Soul-Zirkel hinaus bekannt oder gar zu Hits wie „I Can’t Stand The Rain“ oder „I’m Gonna Tear Your Playhouse Down“. Über die musikalische Qualität dieser 45s sagt das wenig, auch wenn „Rain“ und „Playhouse“ fraglos zu den Highlights dieser karriereumspannenden Werkschau gehören. In chronologischer Reihenfolge über drei LPs verteilt, beginnend mit dem großartigen Mitty-Collier-Cover „Walk Away“ und endend mit dem schwül-sämigen Duett „Mon Belle Amour“, bieten die A- und B-Seiten auch zwei Lehrstunden in Soulgeschichte. Obwohl mehrheitlich von Willie Mitchell produziert, verändern sich im Laufe der zwölf Jahre die Stimme der Sängerin wie auch Sound und Charakter der Musik, bis vom rohen Southern Soul der Anfangsjahre nichts mehr übrig bleibt. (Music On Vinyl)

Wer die Solo-LPs „Talk Is Cheap“ und „Main Offender“ sowie „Keith Richards & The X-Pensive Winos Live At the Hollywood Palladium December 15, 1988″ sein eigen nennt, braucht diese fast 50 Euro teure Best-Of-Compilation nur aus Komplettismus-Gründen. Oder weil das Doppel-Album schön aufgemacht ist, mit Lithografien der Original-LP-Covers. Oder weil der Stones-Track „Hurricane“ sonst in der Sammlung fehlt, ein kurzes, akustisches, von Keef klagend gesungenes Benefiz-Stück, das bei der letzten US-Tour geholfen hatte, ein paar Millionen für die Opfer von Katrina zu aquirieren. Alles remastered, schön dynamisch, auf rotem 180-Gramm-Vinyl, nicht unedel. (Mindless)

Es war paradox und peinlich: Nachdem Jack White sich größte Mühe gegeben hatte, die Sessions zu Loretta Lynns superbem Spätwerk in aller analogen Pracht auf Tape zu bannen, beschloss die Plattenfirma, „Van Lear Rose“ nur verpixelt zu veröffentlichen. „He did such a great job“, lobte die Country-Lady, „I can see a little of Owen Bradley in that young man!“ Die Eloge half allerdings nicht, und auch Whites Plädoyers für eine Vinyl-Edition stießen bei den verantwortlichen Krämerseelen leider auf taube Ohren. Erst jetzt, so viele Jahre danach, gelang es dem Klangästheten endlich, sein Werk in einer Lizenzausgabe auf seinem eigenen Label so herauszubringen, „like it was meant to sound, full and warm and vibrant“. Besser spät als nie. (Third Man)

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