JOHN HIATT: Endlich in der Formel Eins

Wie lange muß dieser Mann noch Superhits für Kollegen komponieren, bis ihm endlich der längst verdiente Ruhm als Performer seiner eigenen Lieder vergönnt ist? Mit John Hiatts Songs haben sich so unterschiedliche Künstler wie Emmylou Harris, Bob Dylan, Paula Abdul und Iggy Pop geschmückt, für den Komponisten selbst hat es bisher jedoch gerade mal für den „Nashville Music Award“ und zwei „Grammy“-Nominierungen gereicht. „Das war doch schon cool“, wehrt der Rennwagenfan bescheiden ab, „ich fühlte mich, als hätte ich ein 25-Stunden-Rennen gewonnen.“

„Little Head“, sein neues Album, könnte den ewig in der zweiten Reihe Stehenden jetzt engültig in die Formel Eins des gepflegten Songwriter-Rock befördern – schon allein wegen des Verzichtes auf jeglichen Studio-Schnickschnack: „Ich zwang meiner Firma dieses Live-Konzept auf, lacht Hiatt, „und sie mußte mir tatsächlich bei jedem zweiten Tourstop ein neues Studio buchen.“ Im Laufe einer langen Tournee wurde JLittle Heads“ denn auch in einem guten Dutzend Soundküchen eingespielt, ab und zu orderte seine Band The Nashville Queen gar einen mobilen Studio-Truck.

Die Folge ist bemerkenswert: Nie zuvor klangen seine schon immer hochkarätigen Rocksongs entschlackter. John Hiatt ist zufrieden: „Mein ‚aufgenommenes‘ und mein ‚auftretendes‘ Ich sind endlich miteinander verbunden worden.“

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