Junkie :: Robert LaSardo, Daniel L. Rivas
Regie: Adam Mason
Endlich weg vom Stoff will Danny (Daniel Louis Rivas), als er mal wieder ohne Erinnerung an die vergangene Nacht erwacht. Doch sein ebenfalls drogenabhängiger Bruder Nicky (Robert La-Sardo), mit dem er in einer verwahrlosten Villa lebt, versucht ihn mit allen Mitteln vom Entzug abzuhalten. Vom tragikomischen Drama zum blutig-bizarren Albtraum steigert sich Dannys Kampf gegen seine inneren Dämonen: Seine wütende Freundin und sein triebhafter Vater tauchen auf, die Leiche eines Dealers spielt Russisch Roulette, im Keller hockt Charles Manson. Das ist alles souverän arrangiert. Um jedoch wie „Requiem For A Dream“, „Trainspotting“ oder „Spun“ nachhaltig zu faszinieren, fehlt Adam Masons Kammerspiel die visionäre Kunstfertigkeit. (Mad Dimension)
Ali Suliman, Reymond Amsalem
Regie: Ziad Doueiri
Nach einem Bombenanschlag hat der Chirurg Amin Jaafari (Ali Suliman) die Verletzten operiert. Als er ein über eine Leiche gedecktes Laken hebt, sieht er -seine Frau. Sihem (Reymond Amsalem) ist nach Meinung der Polizei allerdings kein Opfer, sondern die Selbstmordattentäterin. Amin, ein unreligiöser und unpolitischer Araber mit israelischer Staatsbürgerschaft, will das nicht wahrhaben, bis ein Abschiedsbrief von ihr das Unfassbare bestätigt. Der libanesische Regisseur Doueiri zeigt in seiner Verfilmung eines Romans des Algeriers Mohammed Moulessehoul das komplexe Dilemma, die unversöhnlichen Anschauungen im israelisch-palästinensischen Konflikt auf, bei dem die einen Terrorismus nennen, was die anderen als Freiheitskampf begreifen. (Senator)
Reece Shearsmith, Michael Smiley Regie: Ben Wheatley
„Wir gehen nur ein Bier trinken“, beschließen 1648 spontan drei Deserteure während einer Schlacht im englischen Bürgerkrieg. Im Schlepptau haben sie den verängstigten Gelehrten Whitehead (Reece Shearsmith), Diener eines Alchimisten. Das Quartett schlendert über die Felder, plaudert dabei übers Töten, Astronomie und Verdauungsprobleme, als säße es tatsächlich im Pub. Unterwegs treffen die Männer den diabolischen Iren O’Neil (Michael Smiley), der sie zwingt, einen Schatz auszugraben. In beeindruckenden Schwarz-Weiß-Bildern gedreht und unterlegt mit einem gespenstischen Score entpuppt sich die Geschichte aus Hexenlegenden und Italo-Western-Motiven, Psychedelia und schwarzem Humor als höchst sehenswerte Horror-Filmkunst. (MFA)
Danny DeVito, Andy Kaufman
Regie: James Burrows
Judd Hirsch, der Star der Serie, gewann für seine Rolle als Taxifahrer Alex Reiger sogar zweimal den Emmy. Für andere wurde „Taxi“ zum großen Durchbruch. Vor allem Danny DeVito prägte hier als gehässig-geiziger Leiter einer New Yorker Funkzentrale seinen komödiantischen Stil. Andy Kaufman verfluchte seinen Serienruhm als naiver Automechaniker Latka Gravas, was den genialischen Aktionskünstler allerdings erst zu seinen berühmt-berüchtigten Provokationen inspirierte. Und Schönling Tony Danza bekam im Anschluss mit „Wer ist hier der Boss“ eine eigene, acht Jahre erfolgreiche Serie. In der Auftaktstaffel von 1978 noch nicht dabei ist indes Christopher Lloyd („Zurück in die Zukunft“) als wunderbar zerstreuter Reverend Jim. (Paramount)