Lilja 4-Ever von Lukas Moodysson :: (Start 4.12.)

Gott lebt nidit mehr in den tristen Trabantenstädten von Estland. Auch die Mutter von Lilja (Oksana Akinshina) ist ausgezogen, ins gelobte Land, nach Amerika. Die 16-Jährige schmeißt die Schule, landet auf der Straße und dem Strich. Ihr einziger Freund ist der 11-jährige Knabe Volodya (Artiom Bogucharskij), der wie viele Teenager Klebstoff schnüffelt. Gemeinsam hausen sie zwischen Müll, Gewalt und Ausweglosigkeit. Liljas Sehnsucht nach Liebe scheint sich mit verständlicher Naivität zu erfüllen, als sie in einem Gub den älteren Andrej (Pawel Ponomarjow) trifft. Er nimmt sie mit nach Schweden doch im vermeintlich vorbildlichen Sozialstaat, der Heimat von Regisseur Moodysson, verschärft sich Liljas Martyrium sogar. Der Sprache nicht mächtig, ist das zuvor wortgewandte Mädchen den Zuhältern und Freiern endgültig ausgeliefert. Schockierend, zermürbend sind die fast dokumentarischen Szenen, und selbst der Himmel bietet keinen Trost, nur eine bittere Erlösung.

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