Mallrat
„Light Hit My Face Like A Straight Right“
Nettwerk (VÖ: 14.2.)
Starke Stimme zur elektronischen Mega-Matrix.
Hinter dem flotten Pseudonym verbirgt sich die 26-jährige Singer-Songwriterin Grace Kathleen Shaw aus dem australischen Brisbane, die bereits als Teenager im Umfeld örtlicher Krawall-Elektroniker wie Peking Duk aufgetreten ist. Jugend forscht in Down Under. Heute sitzt sie im Video zu „Hocus Pocus“ im knappen Bikini-Oberteil in einem Baggerführerhaus, was vermutlich Sexiness und Power symbolisiert. So ähnlich wie bei US-Rapperin Azealia Banks, mit der sie gemeinsam für ihr 2022er-Debütalbum einen mittelschweren Hit landen konnte.
Profi-Umfeld und Selbstbewusstsein für einen internationalen Durchbruch sind zweifellos vorhanden. Mit den Produzenten Styalz Fuego und Alice Ivy legt Shaw nun eine vielfältige elektronische Matrix aus. Die Beats werden dabei mal angetupft wie beim Titelsong oder mit jaulenden Rockgitarren versehen wie in „The Worst Thing I Would Ever Do“. „Horses“ ist eine Billie-Eilish-artige Ballade. Auch Drum’n’Bass und TripHop gibt es. Mallrat singt souverän über lästige Genregrenzen hinweg und schwebt im Nebel über den Dancefloor.
Diese Review erschien im Rolling Stone Magazin 3/25.