Michels – Orange Kindergarden

Michels Musik hat etwas von Jagger, etwas von Dylan, etwas von The Band und eine ganze Menge von Michels selbst“, lobte vor Jahren der große Alexis Korner.

Doch von den drei erstgenannten Einflüssen ist auf „Orange Kindergarden“ leider recht wenig zu vernehmen; es klingt alles musikalisch wie auch textlich und trotz exzellenter Band eher nach Jackson Browne meets America meets Christopher Cross. Kurzum: leicht whimpisch. Obendrein zeigt sich der gute Michels auf diesem Album als einer, der sich nicht entscheiden kann/will, denn die Songs mit deutschen Texten halten mit den englischen eine wohlausgewogene Balance. Will er damit alle heimischen Barden Lügen strafen, die einerseits schwadronieren, man könne keine Popmusik mit deutschen Texten machen, oder andererseits das glatte Gegenteil behaupten?

Wie dem auch sei, „Orange Kindergarden“ geht leider jener Biß und jene Gradlinigkeit ab, die etwa Michels‘ 78er Album „New Wave Dropouts“ auszeichnete. In harten Zeiten soll und kann man keine beliebigen Platten machen!

Doch wer den Meister der handgemachten Rockmusik von seiner besseren Seite kennenlernen will, dem steht heute der gesamte Michels’sche Backkatalog zwei Platten mit Percewood’s Onogram sowie fünf Solo-Alben – wieder zur Verfügung.

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