Million Dollar Baby

„Kenn ich deine Mutter?“, fragt Clint Eastwood einmal Hilary Swank. Solche lakonischen Sätze bringt immer noch keiner besser als der Nestor des amerikanischen Kinos. Und das Gefühl bestimmt den gesamten Film: nicht gerade originell, aber in jeder Hinsicht von unerschütterlicher Souveränität, ja Größe. Als Boxtrainer Frankie verkörpert Eastwood wieder mit unnachahmlich knurrigem Charisma einen gebrochenen Haudegen. Und Swank spielt als Kellnerin Maggie, die bei ihm Profiboxerin werden will, einen klassischen Underdog. Menschen, die Respekt und Zuneigung brauchen. Er weist sie erst zurück. Doch ihm imponiert ihr Ehrgeiz, sich quälen zu wollen, und ihre knallharte Linke, mit der sie bald die Gegnerinnen in Sekunden niederprügelt. Eastwood hat kein Motiv neu erfunden, aber alles paßt. Er redet wunderbar ironisch mit Morgan Freeman über ein Loch in dessen Socke und meistert zugleich die große Schlußtragödie. Eastwood ist 75 – und wirkt mit seinem Altherrenstil wie Hollywoods jüngstes Talent. Dafür gab es zu recht vier Oscars. Extras der Special Edition: Features, Interviews.

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