Mon Pays :: Eine akustische Verbeugung vor Mali, reduziert und besinnlich

Man kennt den Sohn des 2006 verstorbenen Ali Farka Touré eher als Liebhaber krachiger, elektrifizierter Wüstenhymnen, die er auch schon im Verbund mit John Scofield, Derek Trucks und Dave Matthews angestimmt hat. Auf den Konflikt in seiner Heimat reagiert Vieux allerdings nicht mit heiligem Zorn, sondern stiller Reflexion. Besinnlich und ernst klingt diese akustische Widmung an Mali mit Akustikgitarre, Spießlaute, einsaitiger Fiedel, Piano und KalebassenPerkussion -und sie ist natürlich auch ein Appell an die Welt.

Musikalisch bringt der Sänger und Gitarrist die Traditionen der verschiedensten Völker Malis, der Peul, Songhai, Tamashek und Mandinke zusammen, mahnt textlich ganz explizit zur Einheit („Yer Gando“) und warnt vor den Geldgebern des Kriegs („Safare“).

Ganz besonders geht es ihm um die Freundschaft zu den Tuareg („Allah Wawi“), die nach seiner Einschätzung selbst auch nur Opfer jener wurden, die zu den Waffen griffen. Familiärer Gast in diesem reduziert arrangierten Zyklus ist der Koraspieler Sidiki Diabaté, der Sohn des großartigen Toumani Diabaté, der schon mit Björk und Taj Mahal zusammenarbeitete. Und somit setzen die beiden Sprösslinge im kontemplativen Fluss ihrer Instrumentals auch das Teamwork ihrer Väter fort. Mit den brüchigen Vocals in der ausklingenden Ballade „Ay Bakoy“ entlässt Vieux sein Land in die schmerzliche Perspektive einer ungewissen Zukunft.(Cumbancha/Exil)

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