Neil Young & Crazy Horse-Live At The Fi more East

Gewisse Inkonsistenzen, ja Merkwürdigkeiten gehören im Lager von Neil Young zu den Imponderabilien. Ein Aufkleber auf dem Gatefold-Digipak kündigt „the debut release from the Neil Young Performance Series Archives“ an. während auf dem schönen Cover selbst ein Logo „Disc 02“ derselben Serie annonciert. „Disc 01“ war mithin wahrscheinlich „Road Rock Vol. 1“, ein Jam mit „Friends & Relatives“, den es gleich auch auf DVD Audio und DVD gab.

Bei „Live at the Fillmore“ aus dem Jahr 1970 gibt es nur Fotos vom Konzert, die Songtexte und Rezensionen auf der DVD Audio, die aufgelegt wurde, weil der Sound der CD Youngs Ohren missfällt und er deshalb neben Vinyl nur dem selten gebrauchten DVD-Audio-Format traut. „Because sound matters“, wie der Aufkleber dröhnt, und hier natürlich ganz besonders. Denn Crazy Horse mit Danny Whitten und Jack Nitzsche spielen die Songs von „Everyhody Knows This Is Nowhere“ insbesondere die umändernden Lappen „Down By The River“ und „Cowgirl In The Sand“, und da sollte man schon ordentlich aufdrehen.

Leider ist dies kaum der Beginn der seit etwa 18 Jahren angekündigten, „Archives“-Reihe, der Youngs Künste überraschend beleuchten könnte. Es ist vielmehr genau der Neil Young, den wir mindestens seit 1970 lieben. Neben den fantastischen Epen spielen Crazy Horse das weniger eindrucksvolle „Wonderin“ und das gar nicht eindrucksvolle „Come On Baby Let’s Go Downtown“ von Danny Whitten.

Das Tollste sind die Besprechungen des Abends – mit Miles Davis und der Steve Miller Band! – aus Tageszeitungen, darunter der unsterbliche Satz „The lyrics for instance sound uncomfortably like Bob Dylan’s work, Circa 63-64″.

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