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Licks wie Rasiermesser, die good old Wayne hier aus den Saiten drischt. DODGE MAIN hat Ex-MC5-Gitarren-Berserker Krämer sein neues Projekt getauft, mit dem er seinen verstorbenen Kollegen Fred „Sonic“ Smith und Rob Tyner noch einmal Tribut zollt Auf dem gleichnamigen Album (Alive 0025) werden die ehemaligen Mitstreiter auf drei Titeln noch einmal lebendig, und die Songs, die Kramer und sein Gitarren-Kollege Deniz lek (Radio Birdman) schrieben, passen dazu wie die Teile eines Puzzles. Man höre sich nur mal ihre Version von Smiths „City Slang“ an und muß der MC5 keine Sekunde mehr nachtrauern.

Alter schützt vor Klasse nicht. Ihren „Free Flyte“ (Taxim TX 2026-2 TA) unternahmen GREGG DOUGLAS & MISTRESS nämlich bereits vor 24 Jahren in San Francisco. Doch erst jetzt wurde das verschollen geglaubte Werk veröffentlicht. Unterstützt von Bassist Brian Kilcourse und Schlagzeuger Bill Baron zieht Douglas (später u. a. bei Steve Miller, Terry & The Pirates und Greg Khin) hier alle Saiten-Register. Selten hat ein Trio so cool gerockt und so harmonisch geswingt wie Mistress. Und daß man ein gelungenes Riff ruhig auch mal recyceln darf, zeigt der Titel „Paul“. Der wurde nämlich 1977 als „Jungle Love“ zum Hit für die Steve Miller Band. An der Gitarre: Maestro Gregg Douglas.

LOVE RIOT kommen langsam, dann aber gewaltig. Mag ihr „Maybe She Witt“ (Squirrel Boy) dank akustischer Gitarren und Violine eher an Kaffeehaus und Folklore gemahnen, so entpuppt sich das Quintett bei näherem Hinhören als Rockband, die die leisen und intimen Töne bevorzugt. Eine Entdeckung ist vor allem Sängerin, Gitarristin und Songschreiberin Lisa Mathews, die einen mit ihrer elfenhaften Stimme in ihren Bann zu ziehen versteht. Mal kurz reinhören reicht hier allerdings nicht. But it grows on you…

Gleiches gilt auch für THOM BISHOP, dessen semiakustisches Album „Feed Me A Dream “ (Coyote Rec. CCDF1007) eine fast hypnotische Ruhe ausstrahlt. Doch schon beim zweiten Durchlauf groovt es. Man lasse nur mal Bishops Adaptionen des Lennon/McCartney-Titels „Things We Said Today“ oder des Van Morrison-Songs „Cyprus Avenue“ Revue passieren. Wem da nicht das Herz aufgeht, der muß ’nen Ziegelstein in der Brust haben.

Wer seine Band THE BRIAN JONESTOWN MASSACRE benennt, der muß schon auf dem sehr schmalen Grad zwischen Genie und Wahnsinn balancieren. Denn mal musizierte man so spaced out wie die Spacemen 3, mal wandelte man ehrfurchtsvoll auf den Spuren der Stones und der Beatles. Auf „Thank God For Mental Illness“(Bomp BCD 4061) hat’s das Quartett in ein Gefilde verschlagen, wo die frühen Love und Amon Düül auf Meister Hank Williams gestoßen sind. Sicher gewöhnungsbedürftig, aber ein Füllhorn gewagtester musikalischer Überraschungen.

Zurück zu straighteren Klängen. Die liefern die 13 ENGINES (früher The Ikons) aus Toronto mit „PerjectLargeness“ (Nocturnal NOT 10) in Hülle und Fülle, denn diese CD präsentiert das gesamte Material ihrer beiden Frühwerke ^iefore Our Time“ und „Byram Lake Blues“. Inzwischen sind die 13 Engines bei einem Major unter Vertrag und längst nicht mehr so bissig wie anno ’87/’88. Was hier fasziniert, ist vor allem John Critchleys Stimme, die an Peter Perrett (Only Ones) erinnert und das Inferno, das die beiden Gitarren zu veranstalten verstehen. Schneller, cleverer Rock, an dem der Zahn der Zeit nicht die Bohne genagt hat!

Das Bessere ist Feind des Guten. Was für Brooks 8C Dünn oder Foster & Lloyd TRASHER & SHIVER bedeutet. Denn was die beiden auf ihrem gleichnamigen Debüt (Asylum 7559-61929-2) gesanglich hinlegen, kann man nur mit Staunen und Hochachtung quittieren. Harmonien, bis einem schwindelig wird.

Zu beziehen sind die Alben in der Regel bei: Chill Music, Scheeren 12,28865 Lilienthal, Taxim Records, Am Dobben 3,27330 Asendorf, Glitterhouse, Grüner Weg 25,37688Bevenmgen und D.C. Schattplatten, BOMP Mailorder, Marietiplatz 18, 96050 Bamberg

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