Ocean’s Eleven – Regie: Steven Sonderbergh :: (Start 10.1.)

(Start 10.1.) Nach „Traffic“ und seinem Regie-Oscar lässt Soderbergh wie zur Entspannung ein Remake von „Frankie und seine Spießgesellen“ von 1960 folgen. Das Original war trotz Starbesetzung weder ein Kunstwerk noch ein bemerkenswerter Erfolg. Und weil Soderbergh schlau ist und weiß, dass sogar die göttlich lässigen George Clooney und Brad Pitt nie so cool sein können wie Frank Sinatra und Dean Martin und Julia Roberts auch nicht so berückend ist wie Angie Dickinson, hat er den Film selbst zum Monument der Coolness gemacht und dabei mit Quentin Tarantinos „Pulp Fiction“ mindestens gleichgezogen. Auf Gewalt allerdings verzichtet Soderbergh. Am Ende wird Clooney für seinen größten Bluff lediglich eine kleine Schramme davontragen. Hier geht es inhaltlich, dramaturgisch und visuell um kunstvolle Präzision und Gelassenheit In der Tradition von Klassikern wie „Die glorreichen Sieben“ oder „Der Clou“ finden sich elf Trickbetrüger und Elektronikexperten, um in Las Vegas den HochVON OLIVER HÜTTMANNsicherheitstresor von drei Casinos auszurauben. „Wir haben ein Problem“ ist der häufigste Satz. Dennoch läuft der Coup ebenso reibungslos ab wie Soderberghs zahllose Spielereien mit Zeitebenen und Rückblenden, extremen Zoomaufhahmen und Zeitlupe, überlappenden Bildern und Dialogen, Parallelmontagen und pfiffigen Schnitten. Ein unaufgeregter, fast unspektakulärer Film von vollendeter Schönheit, der so schillert und groovt wie der Swing-Sound im Hintergrund.4,5

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates