Of Montreal – Skeletal Lamping :: Eine Pop-Wundertüte mit vielen überraschenden Wendungen

Wer des Nachts auf die Jagd gehen und dabei nicht ohne Beute bleiben will, braucht gute Beleuchtung. Zumindest wenn’s um Tiere geht. Die brutale Hatz hört auf den Fachbegrift „Skeletal Lamping“. Wie auch dieses schon neunte Album von Of Montreal. Dabei dreht sich hier doch alles um das Thema, bei dem’s auch gern mal ein bisschen dunkler sein darf: diejagd nach potenziellen Geschlechtspartnern, vor dem (bösen) Erwachen am nächsten Morgen.

Nach dem autobiografisch motivierten Depressions-Drama „Hissing Fauna, Are You The Destroyer?“ geriert sich Kevin Barnes jetzt als allem Geschlechtlichen zugetaner Identitätsjongleur, der fortwährend „Geht nicht gibt’s nicht“ zu rufen scheint.

know I take it both ways.‘ Musikalisch kennt er fast zu viele Wege, von Reminiszenzen an die frühen Talking Heads („Triphallus, To Punctuate“) über akustische Westcoasteleien („Death Is Not A Parallel Move“) und Trip-Mucke für avancierte Kiffer („Plastic Wafers“) bis zur Discokugel-Euphorie von „Id Engager“.

Natürlich leuchtet Kevin Barnes hier auch so manchen Abgrund aus. „You only like him cause he’s sexually appealing“, analysiert er in „Beware Our Nubile Miscreants“, „but his diary is very revealing… his psychic prediction has him hangingtrom the ceiling.“ Sie ahnen schon: Fürs Schlafzimmer ist „Skeletal Lamping“ nicht wirklich geeignet. Zu viele abrupte Rhythmuswechsel auch.

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