Oranger -The Quiet Vibration Land

Neben den wundersam sphärischen Schlafliedern der Montgolfier Brothers, dem Gitarrenpop der Cosmic Rough Riders und anderen Preziosen kredenzt uns der beinahe legendäre ehemalige Creation-Chef Alan McGee auf seinem neu gegründeten Poptones-Label nun auch das verheißungsvolle Quartett Oranger. Was sich im Vorprogramm der triumphalen Elliott-Smith-Europa-Tour noch anhörte, als wären Nirvana zurück oder zumindest Teenage Fanclub, entpuppt sich auf Orangers erstem Europa-Release als ein merklich ruhigeres, geradezu unverschämt beatleeskes Werk, das vor allem auf die Fab-Four-Phase von 1965 bis 1967 rekurriert.

Zwar ist die Band um Sänger Mike Drake (und dieser Name ist wahrlich eine Verpflichtung!) nicht ganz so nah an den Fab Four wie „Start!“ von The Jam an „Taxman“, doch immerhin so nah wie nur wenige Alben der letzten Zeit. Zwangsläufig ist diese Tatsache zugleich Stärke und Schwäche der Newcomer. Trotz des schier unerschöpflichen Fundus, aus dem Oranger schöpfen: Am Ende werden die Beatles draus.

Schade wäre es, wenn es dabei bliebe, doch Oranger haben gleich zahlreiche feine Songs auf Lager: Der schönste, „Suddenly Upsidedown“, ist leichter, federnder Pop im Stile der High Llamas und den späten Beach Boys, versehen mit einem verführerischen Singalong-Refrain. In dieselbe Kerbe hauen die delektablen „A View Of The City From An Airplane“ (hier mit starken Kinks-Affinitäten) und „Texas Snow“ sowie die einminütige Song-Vignette „Stoney Curtis In Reverse“. Auch die gekonnten Psychedelia-Einsprengsel sowie der Einsatz von Moogs, Mellotron und Glockenspiel tragen zum Gelingen bei. „The Quiet Vibration Land“bietet zwar nichts wirklich Neues; Bewunderer von auffallig Sixties-lastigen Pop-Bands werden Oranger schätzen.

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