Otis Taylor – Truth Is Not Fiction :: Roots von Jörg Feyer

Letztes Jahr bekam er einen W.C. Handy Award als „Best New Artist“ – schon eine kuriose Würdigung für einen Künstler, der schon mal in den 60er Jahren aktiv war, danach aber viele Jahre lieber in Antiquitäten denn Musik machte. Gegen den Political Blues von „Truth h Not Fiction“ klingt das neue Robert-Cray-Album wie eine Hollywood-Komödie für die ganze Familie. Taylor wagt einen oft fesselnden Trip zu den unheiligen Brennpunkten amerikanischer Geschichte. Sklaverei, Lynchjustiz, Native Americans, Bürgerrechte. Getrieben oft nur von einer E-Mandoline, manchmal auch dichter arrangiert, kann er sich dabei voll aul die Suggestivkraft seiner Stimme verlassen. Eine Stimme, die ächzt und stöhnt und ruft und hustet (!) und lautmalt, um sich plötzlich in heiserer Soul-Ekstase Luft zu machen. Das Odipal-Drama „House Of The Crosses“ ist schon hart an der Grenze, doch Songs wie „Kitchen Towel“, „Comb Your Brown Hair“, „Be My Witness“ gehören zum Besten, was in diesem Jahr unter Blues & Beyond zu hören sein wird. (Tel-arc/in-akustik)

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