Owen Pallett In Conflict **** :: Autobiografisches statt Märchen, mit Streichern und Dubstep-Bass

Der wesentliche Unterschied zu früheren Werken, hat Owen Pallett über „In Conflict“ gesagt, sei der Umstand, dass er am Ende dieses neuen Songzyklus nicht stirbt. Vielleicht heißt darum gleich das erste Stück „I’m Not Afraid“? Märchen, Mittelalter und Minnesang sind einem streckenweise schonungslosen Autobiografismus gewichen, es geht um Angst, Einsamkeit, Drogenkonsum und Gewaltfantasien. Doch ist die Sprache des kanadischen Sängers und Violinisten immer noch allegorisch und reich, und seine Musik ist sogar noch besser geworden.

Herrlich, wie er seine Streichersätze nicht nur mit Dubstep-Bässen grundiert, sondern auch mit heiter emporperlenden und wieder hinabblubbernden Synthie-Arpeggien zu verknitteln versteht; auch fiept und ziept und zwitschert und knistert es in schönster Vintage-Manier. Auf „In Conflict“ trumpft Pallett mit Dutzenden von Instrumenten auf. Doch umkreisen diese einander so dialogisch und repetitiv, dass es selbst an den lautesten und schröcklichsten Stellen nach Behutsamkeit klingt und nach Intimität. (Domino/GoodToGo) JENS BALZER

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