Palookaville von Alan Taylor
Ein professioneller Bruch kann ein Kunstwerk sein. Nicht so bei Sid (William Forsythe), Jerry (Adam Ttese) und Russ (Vincent Gallo). Weil sie den Grundriß eines Hauses nicht lesen können, erbeuten sie statt der Klunkern eines Juweliers die Donuts des benachbarten Bäckers. Der Frust ist beträchtlich, und ihre Möglichkeiten für ein besseres Leben in der fiktiven Betonsiedlung Palookaville sind begrenzt In dem lakonischen Erzählstil eines Aki Kaurismäki schickt Regiedebütant Adam Taylor seine unbeholfenen Charaktere, die in ihrer liebenswerten Gestörtheit aus einem Woody-Allen-Fum stammen könnten, mit tragikomischen Zügen auf einen lethargischen Survival Trip nach Geld und Liebe. In der geschickten Verknüpfung von Genre und Zitaten entwickelt das Männer-Trio einen eigenen Charme. Hundenarr Sid killt mit der Bohrmaschine versehentlich einen Vierbeiner. Aufschneider Russ reicht zur Befriedigung seiner Libido die Nachbarin. Jerry plagt die Frage, ob mit Plastikpistolen ein narrensicherer Coup gelingen kann. Die Realität schnappt hier auf erschütternd komische Weise zu.