Passion & Poetrv: The Ballad Of Sam Peckinpah :: Teufel im Leib

Mit seinen Meisterwerken „The Wild Bunch“ (1969), „Straw Dogs“ (1971) und „Pat Garrett And Billy The Kid“ (1973) verdiente sich Sam Peckinpah den Ruf als „Picasso of violence“. In Mike Siegels fundierter Dokumentation sagt der zeitlebens immer umstrittene Regisseur, der seine Schauspieler mit sadistischen Tricks zu Höchstleistungen trieb, am Set betrunken war, die Crew beschimpfte und mit seiner Perfektion quälte, mit Studiobossen ums Budget und jeden Schnitt kämpfte, über sich selbst: „Alles, was ich bin, ist dort auf der Leinwand.“

Das Außenseitergefühl, Ehrempfinden, Respekt und die Haltung, dass „a man’s word“ gilt. Und seine Sicht auf eine mitleidlose Welt. „Action braucht gute Charaktere. Es muss um Menschen gehen“, erklärt der Sohn eines Richters. „Action um ihrer selbst willen ist Mist.“

Seine Kritiker aber sahen nur die exzessive Gewalt, die in Zeitlupe zelebrierten Schießereien – sie fürchteten wohl ihre dunkle Seite. Die wahrste Liebeserklärung macht Ali MacGraw, die 1972 mit ihm „The Getaway“ drehte: Sein schönster Film sei für sie „Junior Bonner“. Das Rodeo-Drama mit Steve McQueen von 1971 war neben „The Ballad Of Cable Hogue“ (1970), Peckinpahs größter Flop. Siegel hat so viel Material recherchiert, dass es als Extras weitere 150 Minuten dazu gibt.

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