Quasi – Hot Shit :: Domino

Samb Coombes, Gitarrist des Duos Quasi, spielte früher mit Elliott Smith bei Heatmiser, hilft Smith auch jetzt noch an der Gitarre aus und spielte auch mal für Built To Spill. Quasi-Schlagzeugerin Janet Weiss trommelt hauptberuflich bei Sleater-Kinney und spielt Keyboards bei The Magic Magicians. Beide waren auch mal privat ein Paar und sprangen beim herzwärmenden Go-Betweens-Comeback „The Friends Of Rachel Worth“ als Backingband ein… Namen über Namen und es werden noch einige dazukommen in dieser Besprechung, denn Quasi sind auch auf ihrem fünften (oder sechsten, wenn man die „Early Recodings“ mitzählt) Album nicht so richtig zu fassen. Der Bandname ist halt mit Bedacht ausgewählt – sagt nichts und alles.

Das Stilchaos geht schon in Minute eins von „Hot Shit“ im Titelstück los. Irgendwas Mellotronartiges, das nach einem Bela-Lugosi-Film-Soundtrack klingt, Television-Gitarre, irgendwie countryesker Gesang von Coomes und Janet Weiss sind im Hintergrund „Goodbye“. Dann schon der schönste Song des Albums: „Seven Years Gone“ mit Byrds-Gitarrenintro. Es folgen ein blöder Rocker („Good Time Rock ’n‘ Roll“), Jim O’Rourke-Spielereien (immer wieder mal) und Radiohead-Elegien („No One“), Psychedelik. Gospel („Good Times“) und zum Schluss ein Schlaflied: „Wooden legs float downstream in the alligator s dream.“ Würden sie das im Berliner Friedrichsstadtpalast mit dem MDR-Fernsehballet aufführen, würde man das „Ein Kessel Buntes“ nennen. Manchmal nerven diese Eklektizismen, aber in geringen Dosen ist „Hot Shit“ doch wieder ganz schön, irgendwie, hot shit quasi.

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