Rawhide :: Clint Eastwood, Eric Fleming

Bevor Clint Eastwood mit verkniffener Miene als Revolverheld in Sergio Leones „Für eine Handvoll Dollar“ (1965) den Durchbruch zur Western-Ikone schafft, verdient er seinen kargen Lohn als fescher Vormann Rowdy Yates. Als hübscher, jugendlich anmutender Typ zwischen Draufgänger und Schwiegersohn streicht sich der 29-Jährige die Haare zurück, bevor er die Damen an sich zieht, die ihn in jeder Folge anschmachten. Von 1959 bis 1966 spielt Eastwood in 217 Episoden der Cowboy-Serie mit, die etwas betulich von den Abenteuern hart arbeitender Männer während eines Rinder-Trecks erzählt. Er darf sich aber auch als Scharfschütze profilieren. Und überstrahlt mit seinem Lächeln Hauptdarsteller Eric Fleming. Auf den DVD-Boxen der ersten Staffel ist er mittlerweile alleine abgebildet. (Explosive) OH

Regie: James Whitmore Jr. u. a.

Ein Anruf genügt – und er steckt mal wieder tief im Schlamassel. Privatdetektiv Jim Rockford wird bei jedem neuen Fall verprügelt und verhaftet, belogen und betrogen. Oft sind es seine Klienten, die ihm erst den Job schwer machen und dann das Honorar schuldig bleiben. Roy Huggins und Stephen J. Cannell („Das A-Team“) schufen 1974 mit dem ebenso gutmütigen wie schlagfertigen Schnüffler den ersten Antihelden des Genres. Eine Paraderolle für James Garner. Von 1994 bis 1999 drehte er acht Fernsehfilme, die nun erstmals auf DVD erscheinen. Zwar erreichen sie nicht ganz den Charme der alten Folgen, doch Rockford ist neben „Columbo“ oder „Magnum“ eine jener Rollen, die so grandios, persönlich, untrennbar mit ihren Darstellern verknüpft sind, dass man aus reiner Liebhaberei über kleine Schwächen hinwegsieht. (Alive) OH

Regie: Henri Verneuil

Er gehörte nicht zu Revolutionären, war eher den klassischen Unterhaltungsgenres verpf lichtet und präg-te den französischen Film in seiner erfolgreichsten Phase dennoch enorm .Acht Mal drehte Henri Verneuil mit Jean-Paul Belmondo, dessen Image als Actionstar er 1971 mit „Der Coup“ förderte. In diesem Kriminaldrama geht es nicht so rasant zu, obwohl Belmondo sich in seiner ganzen virilen Pracht präsentieren darf, ordentlich zuschlägt und seinen Gegnern lakonische Sprüche reindrückt. Der Film Noir ist mit exzellenten Darstellern souverän inszeniert. Nicht ganz gelungen ist der Versuch, dem Schicksal eines Aufsteigers mit vier verschachtelten Rückblenden einen ernsten sozialen Ton zu geben. (Studiocanal) OH

Mikael Persbrandt, Iben Hjejle Regie: Simon Kaijser da Silva

Es ist einer dieser herzzerreißenden schwedischen Filme, die einen davon überzeugen, dass man sofort sein Leben ändern muss: Mikael Persbrandt überfährt ein Mädchen, das stirbt; er verliebt sich in die verzweifelte Mutter Iben Hjejle; vor Gericht wird er freigesprochen. Sie weiß nicht um seine Identität, als sie sich auf einem Bahnsteig begegnen und bald wieder treffen, beide sind verheiratet; sie lassen Drachen steigen, liegen auf der Wiese, vergessen in ihrer Verzweiflung die Welt, die sie nicht mehr versteht. Dann erfährt sie, dass er ihre Tochter getötet hat. Nichts ist realistisch in diesem protestantischen Melodram, alles ist wahr. (Edel) AW

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