Rhiannon Giddens

„You’re The One“

Nonesuch (VÖ: 18.8.)

Spielerisch und souverän im American-Music-Kanon

Ganz klassisch-schlicht und schön kommt Rhiannon Giddens auf dem Cover daher, irgendwo zwischen Stax und Blue Note. Aber die Sängerin, gerade mit einem Pulitzerpreis für ihre Oper (genau: Oper!) „Omar“ ausgezeichnet, kann dem optischen Anspruch auch inhaltlich Futter geben. Und das auf diese spielerisch anmutende Art und Weise, mit der sie hier in zwölf eigenen Songs viele Saiten des großen American-Music-Kanons anschlägt. Es gibt vermutlich gerade keine andere Künstlerin, die Dolly mit „If You Don’t Know How Sweet It Is“ ebenso frech Reverenz erweisen kann wie Aretha mit „Too Little, Too Late, Too Bad“, auch wenn ihre hohe Stimmlage da zunächst fast bizarr wirkt, bevor sie doch noch die nötige Tiefe einzieht.

Klassisch-schlicht und schön

Als „Hen In The Foxhouse“ kommt sie subtil-funky daher und findet noch Muße für den kleinen Scat zwischendurch, nachdem das andere Geschlecht in die Schranken gewiesen ist – um danach mit „Who Are You Dreaming Of“ eine Broadwayballade zu zelebrieren. Jason Isbell ist der Einladung auf Giddens’ Front Porch für „Yet To Be“ gewiss nur allzu gern gefolgt.

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