Saves The Day – Stay What You Are: Melodische Emocore-Brettchen, bis die Fersen bluten :: MOTOR MUSIC

Manchmal können optimistische Bandnamen täuschen. Im Falle von Saves The Day zum Beispiel. Während seine vier Mitmusiker ein eingängiges Emocore-Brettchen nach dem anderen zurechtzimmern, arbeitet Chris Conley sich melodisch nörgelnd bevorzugt durch die dunklen Momente des Daseins.

Eingeläutet wird der Schmerzensreigen von „At Your Funeral“, das die Hilflosigkeit angesichts der systematischen Selbstzerstörung eines Freundes zum Thema hat. Ich-Erzähler Conley verkündet, das Requiem auf der bald unvermeidlich anstehenden Beerdigung zu intonieren. Nicht genug damit: Beim Leichenschmaus sei er auch noch das zu verzehrende Festtagsschwein – appetitlich angerichtet mit einem Apfel im Mund. Im folgenden Stück „See You“ enthüllt der Sänger dann zu krachenden Gitarren und treibendem Schlagzeug, seine Eingeweide würden brennen. Zunächst bittet er um etwas Wasser, besinnt sich aber erwartungsgemäß doch rasch eines Schlechteren: „Hey, just forget it, you can bring me gasoline.“ Doch es geht auch romantisch, im ruhigeren „Freakish“ etwa. Der zutiefst verliebte Erzähler läuft da überwältigt und verwirrt durch die Straßen. Allerdings – so viel Schmerz muss sein – bis seine Fersen bluten.

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