Say It To My Face :: Müdes Muckertum vom Sänger der Fun Lovin‘ Criminals

Man kennt Huey Thomas Ángel Diaz Morgan vor allem als Sänger der New Yorker Mafiosi-Combo Fun Lovin‘ Criminals, die gerade eine, nun ja, Kreativpause machen. Wohl auch deshalb fühlte sich Morgan dazu berufen, endlich sein erstes Soloalbum aufzunehmen.

Die ersten beiden Stücke von „Say It To My Face“ erinnern noch am ehesten an die lustigen HipHop- und Funk-Rock-Versuche seiner Hauptband. In „Dirty Bird“ quackert zwischen bräsigen Fuzz-Gitarren ein Synthesizer los wie in einem 80er-Jahre-Hit von Stevie Wonder. Danach regiert hauptsächlich müdes bis routiniertes Muckertum. Es wird entspannt gegroovt („The Ripple“), zur Pedal-Steel geschwelgt („Shaniqua“) und hölzern gebluest („New York Blues“).

Morgan klingt, als hätte er diese Songs nach einer durchzechten Nacht mit Whiskey und Zigarren eingesungen, aber so schwachbrüstig röchelt Keith Richards nicht mal nach 17 Palmenstürzen. In „The Way It Was Before“ ahmt er zum zappeligen Boogie-Piano sogar das Geraune von Leonard Cohen, circa „The Future“, nach. Schließlich versöhnt er einen aber dann doch mit dem großartigen, somnambulen Klangbogen „The White Guard“.

Er habe ein Album für Menschen in seinem Alter machen wollen, erklärt Morgan. Und man hört zumindest, dass er daran seinen Spaß hatte – auch wenn man ihm die Wonnen des Älterwerdens nicht recht glaubt. (H’art) Max Gösche

Dido

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