Shooting Dogs :: Start: 12. 4.

Warum er auf die Hunde schießen lasse, fragt Pfarrer Christopher (John Hurt) mit bitterem Spott, hätten sie ihn angegriffen? Capitaine Delon (Dominique Horwitz), Befehlshaber einer kleinen Truppe belgischer UN-Soldaten, hat keinen Schießbefehl, solange seine Männer in der Missionsschule von Kigali nicht attackiert werden. Die streunenden Hunde zerren an den Menschenleichen, die sich auf der Straße türmen, und auf der anderen Seite lauert und johlt im Blutrausch eine mit Macheten bewaffnete Menge. Vor den marodierenden Hutu-Milizen haben sich einige Hundert Tutsi-Familien zu den Blauhelmen geflüchtet. Ihre Situation ist dennoch aussichtslos, die Belgier planen bereits ihren Abzug. Fast parallel zu „Hotel Ruanda“ thematisierte Michael Caton-Jones das Versagen der Weltgemeinschaft beim Völkermord in Ruanda, dem 1994 in drei Monaten rund eine Million Tutsi zum Opfer fielen. Trotz einiger drastischer Momente ist sein Film der schwächere. Beklemmung stellt sich erst spät ein; man sieht ihm sein Bemühen an, sich als Action-Regisseur zurückzuhalten. Und die Handlung um Lehrer Joe (Hugh Dancy), der mit sträflicher Naivität durch das Chaos schlittert, banalisiert die Katastrophe.

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